Live-Vertonung: Das Phantom der Oper

Exklusive Wiederaufführung zum 100. Jubiläum mit Live-Vertonung durch das Gramm Art Project

Präsentiert in (Dis)Harmonie – Die Reihe für den abseitigen Film

Tief in den Katakomben der Pariser Oper lebt der irre Komponist Erik (Lon Chaney), der sein entstelltes Gesicht mit einer Maske verhüllt. Die neuen Direktoren glauben jedoch nicht an die Existenz dieses mysteriösen Phantoms, bis sie eines Tages einen Drohbrief des wahnsinnigen Musikers in den Händen halten. Darin fordert es, die weibliche Hauptrolle der nächsten Faust-Aufführung mit der jungen Sängerin Christine Daaé (Mary Philbin) zu besetzen und droht dem aktuellen weiblichen Star der Oper (Virgina Pearson). So will das Phantom den Erfolg für Christine erpressen und erhofft sich dadurch die Zuneigung der jungen Frau zu gewinnen. Als Christine ihm diese jedoch verweigert, verschleppt das Phantom die Sängerin in sein unterirdisches Versteck. Doch Christines Geliebter, der Viscount Raoul Chagny (Norman Kerry), setzt alles daran, um sie aus den Fängen des Wahnsinnigen zu befreien.

'Das Phantom der Oper' ist einer der ganz großen Klassiker des Stumm-, aber auch Horrorfilms und lebt zum großen Teil von Lon Chaneys beängstigender Darstellung. Was der Mann der tausend Gesichter, der sein Make-up immer selbst auftrug, hier vollbringt, ist eine Jahrhundertleistung. Auch technisch ist der Film eine Offenbarung, wechselt Schwarzweiß doch mit viragierten Szenen und echtem Farbfilm ab, was für die damalige Zeit bahnbrechend war.

Gramm Art Project

Die faszinierende Kombination aus Livemusik und bewegtem Bild verzaubert das Publikum auch ein Jahrhundert nach der Blütezeit dieses Genres. Das Gramm Art Project kombiniert bei seinen Stummfilmkonzerten historische Kinofilme mit moderner, jazzig-avantgardistischer Klanggestaltung, das resultierende Gesamterlebnis beeindruckt die Zuschauer auf eine gänzlich neue und einmalige Art und Weise. Gleichermaßen Liebhaber des klassischen Lichtspiels als auch Jazzfans kommen hier auf ihre Kosten, die Inszenierungen sind jedoch so zeitlos, dass alle, ob jung oder alt, aus dem Staunen nicht herauskommen, wenn die visuellen und auditiven Reize zu einem beeindruckenden Gesamtkunstwerk verschmelzen. Auf Grund des Wechsels zwischen eigens komponierter Filmmusik und improvisierten Szenen bleiben die Vorführungen auch bei mehrmaligem Betrachten stets fesselnd und abwechslungsreich.

Seit 2017 begleiten die Profimusiker des Gramm Art Projects klassische Stummfilme wie "Das Cabinet des Dr. Caligari" (Robert Wiene, 1920), "Der Golem, wie er in die Welt kam" (Paul Wegener, 1920), "Die Bergkatze" (Ernst Lubitsch, 1921), "Nosferatu, eine Symphonie des Grauens" (F. W. Murnau, 1922), "Der letzte Mann" (F.W. Murnau, 1924), "Die Abenteuer des Prinzen Achmed" (Lotte Reinige, 1926), "Metropolis" (Fritz Lang, 1927) oder "Tabu" (F. W. Murnau, 1931) und setzen diese jazzig modern in Szene. Der Stummfilmgitarrist Julian Gramm legt mit seinem Gramm Art Project einen Schwerpunkt auf das Weimarer Kino und beeindruckt sein Publikum auch einhundert Jahre nach der Blütezeit des expressionistischen Films mit eigens komponierter Musik in Verbindung mit genretypisch freier Improvisation. Jeder Abend wird zum einmaligen Erlebnis, mäandriert zwischen historischer Filmkunst, Livemusik und Gänsehautfeeling.

USA 1925; Regie: Rupert Julian; Darsteller: Gibson Gowlands, Lon Chaney, Mary Philbin, Norman Kerry, Snitz Edwards;

 

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Ab 12 Jahren  |  143 Minuten

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