Gelobt sei Gott

Kino, Kirche, Gewalt – Filmische Auseinandersetzung mit Missbrauch Filmreihe der „Schnittstelle Religion“ und der Professur für Religionspädagogik und Mediendidaktik der Goethe Universität Frankfurt

Französisch mit deutschen Untertiteln

François Ozons Grâce à Dieu (2018) orientiert sich an realen Geschehnissen in Frankreich. Aus Sicht dreier als Kinder von sexueller Gewalt Betroffener zeichnet der Film den schwierigen Weg zur Aufklärung nach und blickt auf die Herausforderungen, die sich hieraus für den Glauben, aber auch das Familienleben der mittlerweile Erwachsenen ergeben.

Wie arbeiten Filme sexuelle Gewalt in religiösen Kontexten auf? Diese Frage stellen sich die Organisatorinnen der Goethe Universität in ihrer selbst kuratierten Filmreihe. Filmschaffende setzen sich schon seit Jahrzehnten und auf sehr

unterschiedliche Weise mit sexuellem Missbrauch im religiösen Kontext auseinander- und dies zum Teil schon, bevor die Thematik ins Licht der weiteren Öffentlichkeit rückte. Die Reihe stellt drei zentrale Werk von Pedro Almodóvar, François Ozon und Sarah Polley vor und bettet sie durch Diskussionsrunden wissenschaftlich und filmhistorisch ein.

Alexandre lebt mit Frau und Kindern in Lyon. Eines Tages erfährt er per Zufall, dass der Priester, von dem er in seiner Pfadfinderzeit missbraucht wurde, immer noch mit Kindern arbeitet. Er beschließt zu handeln und bekommt bald Unterstützung von zwei weiteren Opfern, François und Emmanuel. Gegenseitig geben sie sich Kraft und kämpfen gemeinsam dafür, das Schweigen, das über ihrem Martyrium liegt, zu brechen. Ihr Widerstand formiert sich und wird zu einer Lawine, die am Ende nicht mehr aufzuhalten ist... Die tatsachengetreuen Ereignisse um den Missbrauchsskandal in Lyon hat François Ozon in einem fiktionalen Film verarbeitet. Atemlose Bilder, immer im Wettlauf mit den aktuellen Entwicklungen, verleihen "Gelobt sei Gott" eine emotionale Wucht, der man sich kaum entziehen kann. Stilsicher und mitreißend erzählt und ausgezeichnet mit dem Großen Preis der Jury auf der Berlinale 2019, ist 'Gelobt sei Gott' nicht nur eine erschütternde Bestandsaufnahme der Versäumnisse in der Katholischen Kirche, sondern auch ein Plädoyer für Mut und Zusammenhalt. (Quelle: Verleih)

Frankreich 2018; Regie: Francois Ozon

Darsteller: Melvil Poupaud, Denis Ménochet, Swann Arlaud, Éric Caravaca, François Marthouret u.a.

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Ab 6 Jahren  |  137 Minuten